Page 5 - Baselbieter Woche Sissach - KW 11 - 2020
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DIENSTAG, 10. MÄRZ 2020                                                  IM FOKUS                                                                            SEITE 5





                                                                   Der «Multitasker»



                                                        Geschäftige Zeiten für EHC Basel GM Olivier Schäublin


         Viele Managerinnen und Ma-                                                                           Denn hier holte er sich das  len und auch die Strukturen
         nager kennen das: Das Tages-                                                                         Rüstzeug zum Sportmanager,  anzupassen sowie zu ergänzen,
         geschäft zieht an und gleich-                                                                        welches ihn befähigte, beim  um das Profi Eishockey zurück
         zeitig muss die strategische                                                                         EHC Basel eine zentrale Rolle  nach Basel zu holen. Stetig neh-
         Ausrichtung für die Zukunft                                                                          in der  Entwicklung des Clubs  men wir Schritt für Schritt um
         bestimmt und bearbeitet wer-                                                                         einzunehmen.                     alles auf einem soliden Funda-
         den. In dieser Situation befin-                                                                                                       ment zu stellen und dabei die
         det sich  EHC Basel General                                                                          Dass «Oli» nunmehr seit der  erste Mannschaft aber auch
         Manager und Sportchef Oli-                                                                           Jahrhundertwende eine be-        den Nachwuchs nach vorne zu
         vier Schäublin.                                                                                      sondere Liebe zum EHC Basel  bringen.»
                                                                                                              hegt, hat Gründe: 2000 heuerte
          Die Tage sind derzeit lang für                                                                      er erstmals in Basel als Spieler  Die kommenden Wochen wer-
          EHC Sportchef Olivier Schäu-                                                                        an. Danach folgten Zwischen-     den für Schäublin eine grosse
          blin. Einerseits gilt es, die Play-                                                                 stationen und eine Rückkehr  Herausforderung, die er so um-
          offs zu managen, eine Füh-                                                                          nach Basel. 2014 verliess er  schreibt: «Ich bin schon seit
          rungsrolle zu verkörpern, Spie-                                                                     den Verein aber wegen Diskre-    Monaten am planen und habe
          lerverträge zu verhandeln                                                                           panzen mit der damaligen Füh-    schon länger viele Kontakte ge-
          und – vor allen Dingen auch –                                                                       rung in Richtung Langenthal.  knüpft, führe jeden Tag zahl-
          die nächste Saison zu planen.                                                                       Ein halbes Jahr später meldete  reiche Telefonate mit Agenten,
          Und diese nächste Saison hat                                                                        der EHC plötzlich Konkurs an.  Bekannten sowie mit Spielern.
          es in sich. Der Aufstieg muss –                                                                     Da merkte «Oli», dass seine  Die Finanzierung haben wir
          sollte dieser in den aktuellen                                                                      alte Liebe noch längst nicht  kontinuierlich aufgebaut und
          Playoffs nicht erreicht werden                                                                      Rost angesetzt hatte:  «Als sich  ergänzt sowie die Eckpfeiler
          – so schnell wie möglich vollzo-                                                                    mir eine Chance bot, dem EHC  der 1. Mannschaft eingeschla-
          gen werden und hierfür braucht                                                                      Basel zu helfen und eine Stelle  gen. Nun gilt es noch die feh-
          es die geeignete Mannschaft.                                                          Bild: zVg / EHC Basel  im Management anzunehmen,  lenden Puzzle-Stücke zu fin-
          Bereits wurden hochkarätige  Olivier Schäublin – als Spieler eine EHC-Legende, vielleicht auch bald als   musste ich nicht zweimal über-  den und zusammenzusetzen.
          Verstärkungen verpflichtet und  Sportchef, sollte er als Architekt des Aufstiegs avancieren?        legen. Den Job als GM fand ich  Langeweile  werde  ich  in  den
          der Ex-Eishockeyprofi Olivier                                                                       schon immer sehr interessant  nächsten Monate sicher nicht
          Schäublin aktiviert laufend        Fleissig und ambitioniert,     können. Der heute 42-jährige  und so konnte ich meiner Lei-        haben und an Ferien ist auch
          sein grosses Netzwerk, um gute        auch neben dem Eis          wusste schon als Junior und  denschaft zum Eishockey wei-          nicht zu denken.» Das Ziel ist
          und vor allem ins Clubkonzept  Der Sportchef des EHC Basel  später als Spieler, wie man mit  terhin auch beruflich treu blei-        also klar formuliert. Der Blick
          passende Spieler zu verpflich-   blickt auf eine bewegende Kar-   Herausforderungen und vielen  ben.»                                geht – nach vielen Jahren des
          ten.  Dabei  sind  Budget fragen  riere  zurück. Allein für Basel  Rollen umzugehen hat. Aber                                        Aufbaus und der finanziellen
          nicht zu vernachlässigen. Der  bestritt er 428 Partien in ver-    auch neben dem Eis war er          Bald der Architekt des Wie-     und sportlichen Entbehrun-
          Multitasker beim EHC Basel  schiedenen Ligen. Des weiteren  ein Multitasker: Während sei-                   deraufstiegs?            gen  – nach vorne. Nun folgt
          hat alle Hände voll zu tun: «Die  agierte er als Eishockeyprofi  ner Aktivzeit als Sportler ab-     Seine Aufgaben sind nicht nur  die Umsetzung. Olivier Schäu-
          Planung lauft parallel auf Hoch-  in Genf, Visp, Biel, Lausanne,  solvierte er zwei Ausbildungen,  vielschichtig und komplex. Er  blin war als Spieler eine EHC-
          touren. Wir verbessern einer-    Sierre, Fribourg und Langen-     eine zum Elektriker (während  muss auch einen klaren Plan,  Legende, vielleicht wird er dies
          seits die Rahmenbedingungen  thal und feierte drei NLB-Titel  seiner ersten NLB-Saison in  ein Konzept nach innen und  auch bald als Sportchef, sollte
          und anderseits werden wir die  und war auch Stammspieler in  Genf arbeitete er noch als Ho-         aussen verantworten und ver-     er  als  Architekt  des  Aufstiegs
          Mannschaft zusätzlich verstär-   der NLA. Er schaffte sogar den  telelektriker), eine zum Kauf-     treten: «Daniel Schnellmann  avancieren.
          ken so dass wir die Chancen  Einzug in den NLA Playoff-Fi-        mann und den Sportmanager  als Geschäftsführer und ich
          erhöhen um unser Ziel nächste  nal mit Fribourg und hätte so-     an der Uni Fribourg, die sich  sind schon länger dabei, die
          Saison zu erreichen.»            gar Schweizer Meister werden  in der Folge auszahlen würde.  Pläne und Konzepte zu erstel-                                     JoW



                             «So lange wie möglich zuhause zu bleiben ...»



         Viele Seniorinnen und Senioren wünschen sich, bis ins höchste                                                                         tor, sowie Dr. Matthias Schwei-
         Alter in der gewohnten Umgebung leben zu können. Als der                                                                              zer, Beirat und Partner, wurde
         Basler Musik dozent Colin Fersztand für seine Eltern zuhause                                                                          die Geschäftstätigkeit der
         ein weitgehend selbstständiges Leben sicherstellen konnte, ent-                                                                       ONORA GmbH auf ein soli-
         wickelte sich eine Idee, die ihn nicht mehr losliess.                                                                                 des Fundament gestellt. «Das
                                                                                                                                               persönliche Wohlbefinden der
         Im Zuge der  allgemeinen Al-      nehmen muss, beziehungs-                                                                            Menschen ist zentral. Jeder
         terung  der  Bevölkerung  fin-    weise will. Den Herausforde-                                                                        Tag ist wertvoll. Deshalb wäh-
         den tiefgreifende Veränderun-     rungen in der Versorgung älte-                                                                      len wir sorgfältig erfahrene Per-
         gen in der Art der Versorgung  rer Menschen mit Pflege- und                                                                           sonen aus. Diese werden  zu-
         älterer Menschen mit Pflege-  Betreuungsbedarf kann künftig                                                                           sätzlich befähigt, die einzelnen
         und Betreuungsbedarf statt.  nur mit zusätzlichen Versor-                                                                             Kunden mit ihren individuellen
         Während die Anzahl Betreu-        gungsmodellen und gemeinsam                                                                         Interessen und Vorlieben aufle-
         ungsplätze in Alters- und Pfle-   mit allen Akteuren der Branche                                                                      ben zu lassen.» bestätigt der Ge-
         geheimen in den letzten Jah-      begegnet werden.                                                                                    schäftsleiter Colin Fersztand.
         ren nicht so schnell gewachsen                                                                                                        Und Thomas Henz pflichtet bei:
         ist wie die ältere Bevölkerung,     Dozent und Musiker findet                                                                         «Auch die gewohnte Umgebung
         nehmen andere Betreuungsfor-           sein Herzensprojekt                                                                            wird liebevoll gestaltet, gepflegt
         men ausserhalb von Institutio-    Einer dieser Akteure ist die                                                                        und mit Leben erfüllt». Der Fo-
         nen stetig zu. Lebten im Jahr  Firma ONORA in Arlesheim. Sie                                                                          kus  bei  uns  liegt  deshalb  auf
         2007 rund 18 Prozent der Per-     hilft, die Unabhängigkeit in ver-                                                            Bild: zVg  der Attraktivität als Arbeitge-
         sonen ab 80 Jahre in einem Al-    trauter Umgebung  aufrecht  zu  Colin Fersztand (links) und Thomas Henz: Ein Herz für Seniorinnen und Se-  berin, der Qualität der verfüg-
         ters- und Pflegeheim, waren  erhalten und die Angehörigen so  nioren.                                                                 baren Fachkräfte sowie der Ef-
         es im Jahr 2012 noch 17 Pro-      zu entlasten. Als Kooperations-                                                                     fizienz der Personalprozesse.
         zent und im Jahre 2017 noch  Partnerin von Spitex-Organisa-        Idee m Jahr 2016. Colin Fer-      steht in Kontakt mit Kunden  «Wir verfügen über alle nötigen
         15,7 Prozent. Dieser Rückgang  tionen und Spitälern schliesst  sztand wollte seinen Eltern ein  und Mitarbeitenden. «Zentrale  Bewilligungen, ein gutes Netz-
         geht mit einem starken Wachs-     sie die Lücke zur 24-Stunden-    weitgehend selbstbestimmtes  Anliegen bei der Personalsuche  werk und viel Wissen im Füh-
         tum der älteren Bevölkerung  Betreuung von pflegebedürfti-         Leben in gewohnter Umgebung  sind Herzlichkeit, absolute Zu-       rungsgremium»  sagt  Dr.  Mat-
         in der gleichen Zeitspanne ein-   gen Menschen. Als «Personal-     ermöglichen. Da sein betreu-      verlässigkeit, sowie Integrität»,  thias Schweizer.
         her. Die Entwicklung lässt dar-   verleiherin» mit SECO-Bewil-     ungsbedürftiger Vater osteuro-    sagen Margareth und Colin Fer-
         auf schliessen, dass ein Teil der  ligung steht die KMU nicht in  päische Wurzeln hat, konnte  sztand.                                          Mehr Infos:
         Bevölkerung Pflegeleistungen  Konkurrenz zur Spitex, son-          er in diesem Umfeld erfahrene                                               www.onora.ch
         wie beispielsweise die Pflege zu  dern ergänzt das Pflegeangebot  Fachkräfte gewinnen. Inzwi-        Gemeinsam mit Versicherungs-
         Hause ausserhalb von Alters-  durch ihr umfassendes Betreu-        schen besteht ein ausgedehntes  fachmann Thomas  Henz, Ge-
         und Pflegeheimen in Anspruch  ungsangebot. Entstanden ist die  Netzwerk. Margareth Fersztand  schäftsführer und Administra-                                      MaS
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