Page 1 - Baselbieter Woche Liestal - KW 14 - 2020
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LIESTALER WOCHE
Baselbieter Woche
Baselbieter Woche
BASELLAND & BASLER WOCHE, Dienstag, 31. März 2020 | KW 14 | 9. Jahrgang | Inserateannahme: 061 222 28 90 | Redaktion: 061 901 10 39 | Aufl. Baselbieter Woche: 25'227 Ex.
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Meere.
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Gravierende
Auswirkungen auf
soziale Institutionen
Durch die Corona-Pandemie entsteht
eine zunehmende Kluft zwischen Ansprüchen
und Realisierbarkeit
Das Corona-Virus fordert die Geschäfts- und Betriebsleitungen
von Institutionen im Sozial- und Gesundheitswesen stark.
Auf dem Spiel stehen die Sicherheit, Qualität und Stabilität Bild: Bilddatenbank Kanton BS
der Betriebe. Fehlentwicklungen können sich unmittelbar und Der Umgang mit der Coronavirus-Krise ist für alle Direktbeteiligten im Sozial-
eventuell drastisch auswirken. Es gilt, mit eingeschränkten wesen und in den Spitälern eine Parforce-Leistung sondergleichen. Leider ist
Ressourcen den Betrieb mit zunehmenden Anforderungen auf- es nicht immer möglich, die Kluft zwischen Ansprüchen und Realisierbarkeit
rechtzuerhalten. komplett zu schliessen.
Wie die meisten Branchen, nach mehr Selbstbestimmungs- bzw. Spezialisierungs-Tenden- Konfusion und Diskussionen
sieht sich auch das Sozial- und rechte, Wiedereingliederung in zen steht ferner ein Generatio- um die Verteilung der Mehr-
Gesundheitswesen mit den sich die Gesellschaft und Solidari- nenwechsel in Fach- und Füh- arbeit, Kompetenzen und Ver-
ändernden gesellschaftlichen, tät als gesellschaftlicher Grund- rungsfunktionen an. antwortung aus. Die Pendenzen
technologischen, politischen wert. häufen sich und der gesetzliche
und wirtschaftlichen Rahmen- Zusätzliche Erschwernisse Auftrag ist nur mit grossen An-
bedingungen konfrontiert. Im Zunehmende Ansprüche durch die Corona-Pandemie strengungen aufrecht zu erhal-
Wesentlichen ist der steigende an die Organisationen Die Auswirkungen der Co- ten.
Druck auf die demografischen Die Finanzierung des steigen- rona-Pandemie sind drastisch.
Veränderungen, wie die stei- den Bedarfs an Versorgungs-, Vor allem die Engpässe beim Dadurch nehmen die Unzu-
gende Lebenserwartung, verän- Pflege- und Betreuungsleistun- Pflege- und Betreuungs-Perso- friedenheit und gegebenenfalls
derte Klientenbedürfnisse sowie gen, die steigenden Lohn- und nal, verursacht durch krank- auch die Ausfallrate der Mit-
Fachkräftemangel zurück zu Verwaltungskosten sowie der heitsbedingte Ausfälle von Mit- arbeitenden zu, was den Druck
führen. Der Wettbewerb nimmt Zeitdruck durch komplexere arbeitenden und die reduzierte auf die Geschäftsleitung er-
zu, ebenso die Ökonomisierung Pflege- und Betreuungssituatio- Unterstützung Angehöriger und höht. Die Sicherheit, Qualität
der Pflege- und Betreuungstätig- nen stellen immer höhere An- Freiwilliger aufgrund der Anste- und Stabilität der Organisation
keiten sowie die Substituierung sprüche an die Institutionen. ckungsgefahr und drastischer sowie der Dienstleistungen ist
der menschlichen Arbeitskraft Qualitätsstandards, Bürokratie Sicherheitsmassnahmen, setz- ebenso in Gefahr, wie die eines
durch neue Technologien, die und der Spagat zwischen Markt ten die Institutionen zusätz- Reputationsschadens.
die Arbeitswelt in ihren Grund- und kantonalen Bestimmun- lich unter Druck. Die Erhöhung
festen verändert. Dies alles gen verstärken diesen Druck. des Pflege- und Betreuungsauf-
steht im Kontrast zum Wunsch Nebst den Ökonomisierungs- wands löst unter Umständen Fortsetzung Seite 5