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WALDENBURGER WOCHE
Baselbieter Woche
Baselbieter Woche
SCHWEIZER WOCHE AG, Dienstag, 25. Mai 2021 | KW 21 | 10. Jahrgang | Inserateannahme: 061 222 28 90 | Redaktion: 061 901 10 39 | Aufl. Baselbieter Woche: 24'544 Ex.
LAURA SPIELZEUG JARDIN- ABSTIMMUNG
MESSINA WELTEN SUISSE
Die Mentorin kennt «Bewegte Welt – Steiff Viel Wissenswertes Sandra Helfenstein
sich mit der Indivi- überrascht und faszi- über den Gärtnerberuf vom Schweizer
dualpsychologie bes- niert»: Unter diesem und über die Pflanze Bauernverband er-
tens aus. Sie nutzt sie Titel steht die aktuelle des Jahres 2021. klärt im Interview die
als wichtiges Instru- Sonderausstellung im negativen Folgen der
ment auf Führungs- Spielzeug Welten Mu- Trinkwasser- und
ebene. seum Basel. Pestizidfrei-Initiative.
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«Ältere
Menschen werden
geschätzt»
Seniorinnen und Senioren sind im Durchschnitt noch nie so
gesund wie heute. Zudem nehmen ältere Menschen eine zent-
rale Funktion in unserer Gesellschaft wahr. Dies erlebt Alain
Huber, Direktor Pro Senectute Schweiz tagtäglich bei seiner
Arbeit. Hier spricht er über Altersarmut, die Reformen in den
Sozialwerken sowie den Zusammenhalt und die Solidarität al-
ler Generationen, die durch die Pandemie eine neue Bedeu-
tung erhalten hat.
Pro Senectute ist die bedeu- Mehrere Themen: Ein zentrales Bild: zVg
tendste Dienstleistungsorgani- Thema ist die Betreuung und 96 Prozent der Seniorinnen und Senioren leben heute in den eigenen vier Wän-
sation für Altersfragen in der Pflege im Alter. 96 Prozent der den. Dabei ist die Pro Senectute eine wichtige Anlaufstelle bei Alltagsfragen.
Schweiz. Wie geht es den älte- Seniorinnen und Senioren le-
ren Menschen in der Schweiz? ben heute in den eigenen vier schen eine Perspektive auf eine tätig. So darf auch Pro Senec-
Alain Huber: Grundsätzlich Wänden. Oft braucht es Unter- finanziell gesicherte Altersvor- tute auf mehr als 18’400 vor-
gut. Heute sprechen wir von stützung von Dritten, damit dies sorge zu geben. wiegend ältere Menschen zäh-
Generationen im Pensionsalter, bis ins hohe Alter möglich ist. len, die unsere Dienstleistungen
die grossmehrheitlich finan- Den Löwenanteil dieser Aufga- Wie hat sich aufgrund der Pan- als Freiwillige erst möglich ma- seite 6
ziell gut dastehen. Dabei dürfen ben übernehmen nach wie vor demie die Solidarität zwischen chen. Doch diesem Zusammen-
wir aber nicht vergessen, dass die Familie und Verwandte. Mit den Generationen und den älte- spiel der Generationen muss
nach wie vor jede achte Person zunehmendem Alter wandeln ren Menschen verändert? Sorge getragen und Wertschät-
unter Altersarmut leidet. Sprich sich jedoch die Bedürfnisse äl- Die Erfahrungen des letzten zung entgegengebracht wer-
in der Schweiz leben zwischen terer Menschen, was zu einem Jahres zeigen, dass die Solida- den. Jetzt, nach einem intensi-
200'000 und 300'000 Menschen Kraftakt für das freiwillige Netz rität in der Schweiz gross ist, ven Jahr, müssen wir beweisen,
im Pensionsalter, die arm sind. der Helfenden wird. Es braucht wenn wir in einer Notsituation dass dieser Zusammenhalt über
Gesundheitlich gesehen wa- gute, professionelle und vor al- sind. Ältere Menschen werden eine längere Zeit spielt. Ich bin
ren die Seniorinnen und Senio- lem finanzierbare Dienstleis- geschätzt. Sie sind ein wichti- zuversichtlich, dass uns dies ge-
ren im Durchschnitt noch nie tungen, um die ältere Bevölke- ger Teil des gesellschaftlichen lingen wird.
so gesund wie heute. Menschen rung zielgerichtet dort zu unter- Miteinanders. Es braucht den
im Pensionsalter können sich stützen, wo der Erhalt der Selb- Zusammenhalt und die Soli- Ein grosses Thema für uns alle
heute auf rund zehn gesunde ständigkeit und Autonomie im darität aller Generationen, um im Alltag ist die Digitalisierung,
Jahre mehr freuen, als noch vor eigenen Zuhause gefördert wer- auch in schwierigen Zeiten als die durch Corona nun noch be-
30 Jahren. den kann. Zudem gilt es, die Al- Gesellschaft zu funktionieren. schleunigt wurde. Was sind die
tersvorsorge der erwarteten de- Ältere Menschen nehmen da- grössten digitalen Herausfor-
Die Pandemie war und ist eine mografischen Entwicklung an- bei zentrale Funktionen wahr: derungen für die ältere Bevöl-
grosse Herausforderung ge- zupassen und das heutige Ren- Sie hüten Grosskinder, be- kerung?
rade für ältere Menschen. Was tenniveau der AHV abzusichern treuen ihre Nächsten beim Äl-
macht den Seniorinnen und und die Weichen der Berufli- terwerden und sind sehr häufig
Senioren zurzeit am meisten chen Vorsorge neu zu stellen, ehrenamtlich in Milizämtern,
Sorge? um gerade den jungen Men- Vereinen oder Organisationen Fortsetzung Seite 3