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SISSACHER WOCHE
Baselbieter Woche
Baselbieter Woche
SCHWEIZER WOCHE AG, Dienstag, 26. Oktober 2021 | KW 43 | 10. Jahrgang | Inserateannahme: 061 222 28 90 | Redaktion: 061 901 10 39 | Aufl. Baselbieter Woche: 24'545 Ex.
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Kompromisslos
gegen rassistische
und antisemitische
Beleidigungen
Wie stark ist Rassismus und Antisemitismus verbreitet in unse-
ren Stadien? Einige Sensibilisierungsprojekte widmen sich
diesem Thema. Denn diese Frage beschäftigt viele – besonders
seit in den letzten Monaten sich unschöne Vorfälle in Stadien
Europas wiederholten. Wir haben Josef Zindel – ein absolutes
«Basler Original» und ein Insider in Sachen Fussball und Fan-
arbeit – hierzu befragt.
Bild: Pexels
«Tatort» St. Jakob Park, Family gisten Feyenoord Rotterdam Manche haben sich im Stadion nicht unter Kontrolle und hauen rassistische
Corner vor rund zwei Wochen: und Borussia Dortmund pa- oder antisemitische Sprüche raus (Symbolbild). Zum Glück wird dies in der
Der FC Basel spielt im Joggeli troniert werden. Das Projekt Schweiz in den Fankurven nicht kultiviert. Und dennoch ist Sensibilisierung
gegen den FC Luzern. Beim wird mit Mitteln der Europäi- angebracht...
Stand von 1:0 verlor Michael schen Kommission finanziert.
Lang in der 83. Minute den Ball Ein wichtiger Bestandteil des Josef Zindel, auch unter den blematik im Vergleich zum Bei-
in der eigenen Hälfte an einen CtC-Projekts ist die Arbeit mit Fans und Stadionbesucher/in- spiel mit den Sechzigerjah-
FCL-Spieler, der daraufhin den unterschiedlichen Zielgrup- nen, die nicht als «Ultras» gel- ren etwas entschärft werden
Ausgleich markierte. Die Re- pen, mit Multiplikator/innen ten, hört man immer wieder konnte. Auch dank intensiver
aktion eines Zuschauers: «Du und Fans, die jene ansprechen, antisemitische Bemerkungen Sozialarbeit in den Vereinen,
Jud' ...». Ein anderer Zuschauer die zuvor mit antisemitischen oder rassistische Äusserungen wobei hier zwei Bemerkungen
drehte sich um und zeigte Zivil- Gesängen im Rahmen von während eines Fussballspiels. hingehören: Man möge bitte
courage mittels einer mit deut- Fussballspielen auffielen oder Was kann man, ausser Sensi- diese Antwort nicht als Schön-
lichen Worten formulierten mit einem Stadionverbot be- bilisierungskampagnen und Zi- färberei oder Ignoranz werten,
Kritik. Die Antwort des «Ver- legt wurden. Auch «Good-Prac- vilcourage, noch dagegen tun? sondern zur Kenntnis nehmen,
baltäters» war mit dessen Ent- tice»-Beispiele für den Kampf J. Zindel: Bedauerlicherweise dass jeder einzelne Rassismus-
schuldigung zufriedenstellend. gegen Antisemitismus aus ganz nicht viel mehr, als in der Frage Fall in der Gesellschaft und da- Achtung!
Europa werden gesammelt. bereits erwähnt wird. Die Ras- mit auch in den Stadien zu viel
Solche Vorkommnisse sind sismusfrage ist ein Problem und entschieden zu verdam- Bargeld-Pelzankauf
nicht selten. Auch wenn Wie beurteilt aber Josef Zindel, und nicht per Knopfdruck oder men ist. Wir kaufen Pelzmäntel und -Jacken
manche Sensibilisierungs- langjähriger FCB-Kommunika- mit einer knalligen Massnahme und zahlen dafür bis zu
programme Erfolg zeigen. tionschef, Chefredakteur von auf die Schnelle und schon gar Welche Massnahmen fruchten 5000.– Franken in bar!
So beispielsweise «Changing «Rotblau», seit 2020 Präsident nicht nachhaltig zu lösen. Ich in der Regel gegen verbale ras- Des weiteren kaufen wir antike Möbel, Tafel
the Chants», welches vom im Verein Fanarbeit Schweiz wage allerdings zu behaup- sistische oder antisemitische silber, Porzellan und Bronzefiguren, Schreib
und Nähmaschinen sowie Uhren und
Anne Frank Haus Amster- und ein Fussball-Insider durch ten und kann das auch immer Aussagen innerhalb einer Fan- Schmuck jeglicher Art zu Höchstpreisen an.
dam, dem fare network (Foot- und durch, den «état d’ésprit» wieder in sogenannten Ereig- Community? Firma Klein seit 1974
ball against Racism in Europe), der Fans in Fankurven und im nis-Protokollen der Behörden Info: 076 718 14 08
dem niederländischen Erstli- Publikum generell? lesen, dass die Rassismus-Pro- Fortsetzung Seite 3