Page 1 - Baselland Woche Arlesheim - KW 21 - 2021
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ARLESHEIMER WOCHE
SCHWEIZER WOCHE AG, Dienstag, 25. Mai 2021 | KW 21 | 10. Jahrgang | Inserateannahme: 061 222 28 90 | Redaktion: 061 901 10 39 | Aufl. Baselland Woche: 29'697 Ex.
ERNST JARDIN- MARION BASLER
LÜTHI SUISSE RUSSEK FERIENSPASS
Der Landwirt aus Viel Wissenswertes Die Co-Präsidentin Jetzt anmelden für
Ramlinsburg im Inter- über den Gärtnerberuf der Freunde der Ver- das spannende Fe-
view zur Abstimmung und über die Pflanze fassung will unsere rienerlebnis für Kin-
über die Agrar-Initia- des Jahres 2021. Freiheit schützen und der ab 6 Jahren, das
tiven. lehnt daher das Covid- ab Juli wieder losgeht.
Gesetz vehement ab.
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«Ältere
Menschen werden
geschätzt»
Seniorinnen und Senioren sind im Durchschnitt noch nie so
gesund wie heute. Zudem nehmen ältere Menschen eine zent-
rale Funktion in unserer Gesellschaft wahr. Dies erlebt Alain
Huber, Direktor Pro Senectute Schweiz tagtäglich bei seiner
Arbeit. Hier spricht er über Altersarmut, die Reformen in den
Sozialwerken sowie den Zusammenhalt und die Solidarität al- Bild: zVg
ler Generationen, die durch die Pandemie eine neue Bedeu- 96 Prozent der Seniorinnen und Senioren leben heute in den eigenen vier Wän-
tung erhalten hat. den. Dabei ist die Pro Senectute eine wichtige Anlaufstelle bei Alltagsfragen.
Pro Senectute ist die bedeu- den Seniorinnen und Senioren grafischen Entwicklung anzu- kinder, betreuen ihre Nächsten
tendste Dienstleistungsorgani- zurzeit am meisten Sorge? passen und das heutige Renten- beim Älterwerden und sind sehr
sation für Altersfragen in der Mehrere Themen: Ein zentra- niveau der AHV abzusichern und häufig ehrenamtlich in Milizäm-
Schweiz. Wie geht es den älte- les Thema ist die Betreuung und die Weichen der Beruflichen Vor- tern, Vereinen oder Organisatio-
ren Menschen in der Schweiz? Pflege im Alter. 96 Prozent der sorge neu zu stellen, um gerade nen tätig. So darf auch Pro Se-
Alain Huber: Grundsätzlich gut. Seniorinnen und Senioren le- den jungen Menschen eine Per- nectute auf mehr als 18’400 vor-
Heute sprechen wir von Gene- ben heute in den eigenen vier spektive auf eine finanziell gesi- wiegend ältere Menschen zäh-
rationen im Pensionsalter, die Wänden. Oft braucht es Unter- cherte Altersvorsorge zu geben. len, die unsere Dienstleistungen
grossmehrheitlich finanziell gut stützung von Dritten, damit dies als Freiwillige erst möglich ma-
dastehen. Dabei dürfen wir aber bis ins hohe Alter möglich ist. Wie hat sich aufgrund der Pan- chen. Doch diesem Zusammen-
nicht vergessen, dass nach wie Den Löwenanteil dieser Aufga- demie die Solidarität zwischen spiel der Generationen muss
vor jede achte Person unter Al- ben übernehmen nach wie vor den Generationen und den älte- Sorge getragen und Wertschät-
tersarmut leidet. Sprich in der die Familie und Verwandte. Mit ren Menschen verändert? zung entgegengebracht wer-
Schweiz leben zwischen 200'000 zunehmendem Alter wandeln Die Erfahrungen des letzten Jah- den. Jetzt, nach einem intensi-
und 300’000 Menschen im Pen- sich jedoch die Bedürfnisse äl- res zeigen, dass die Solidarität in ven Jahr, müssen wir beweisen,
sionsalter, die arm sind. Ge- terer Menschen, was zu einem der Schweiz gross ist, wenn wir dass dieser Zusammenhalt über
sundheitlich gesehen waren die Kraftakt für das freiwillige Netz in einer Notsituation sind. Ältere eine längere Zeit spielt. Ich bin
Seniorinnen und Senioren im der Helfenden wird. Es braucht Menschen werden geschätzt. Sie zuversichtlich, dass uns dies ge-
Durchschnitt noch nie so gesund gute, professionelle und vor al- sind ein wichtiger Teil des ge- lingen wird.
wie heute. Menschen im Pen- lem finanzierbare Dienstleistun- sellschaftlichen Miteinanders. seite 6
sionsalter können sich heute auf gen, um die ältere Bevölkerung Es braucht den Zusammenhalt Ein grosses Thema für uns alle
rund zehn gesunde Jahre mehr zielgerichtet dort zu unterstüt- und die Solidarität aller Gene- im Alltag ist die Digitalisierung,
freuen, als noch vor 30 Jahren. zen, wo der Erhalt der Selbstän- rationen, um auch in schwieri- die durch Corona nun noch be-
digkeit und Autonomie im eige- gen Zeiten als Gesellschaft zu schleunigt wurde. Was sind die
Die Pandemie war und ist eine nen Zuhause gefördert werden funktionieren. Ältere Menschen grössten digitalen Herausfor-
grosse Herausforderung gerade kann. Zudem gilt es, die Alters- nehmen dabei zentrale Funk- derungen für die ältere Bevöl-
für ältere Menschen. Was macht vorsorge der erwarteten demo- tionen wahr: Sie hüten Gross- kerung? Fortsetzung Seite 3