Page 1 - Basler Woche Kleinbasel - KW 46 - 2017
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Die Wochenzeitung für Kleinbasel / Riehen / Bettingen
BASELLAND & BASLER WOCHE, Donnerstag, 16. November 2017 | KW 46 | 6. Jahrgang | Inserateannahme: 061 222 28 90 | Redaktion: 061 901 10 39 | Aufl. Basler Woche: 29'281 Ex.
DANIEL HEINZ DER NEUE LADIES
HERZOG GRÃœNINGER BMW X3 NIGHT
Die Lernwerkstatt Der Geschäftsführer Neu auch in den Die erste Kestenholz
Olten entwickelte der Emil Frey Auto- Modellvarianten xLine, Ladies Night in Basel
sich vom Nischenan- welt Basel Dreispitz M Sport und Luxury war ein voller Erfolg.
gebot zum erfolgrei- ist begeistert vom Line.
chen Weiterbildungs- neuen BMW X3.
institut.
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Wie David gegen Goliath
Am 4. März 2018 stimmt die Bevölkerung über die No Billag Initiative ab. Wir sprachen mit
Befürworter und Mitinitiant Thomas Juch. Und mit Schriftsteller Pedro Lenz, der für den
Erhalt der Billag plädiert. Er ist überzeugt, dass nur mit diesem solidarischen Beitrag die
Schweizer Medienvielfalt und -unabhängigkeit erhalten bleibt.
Thomas Juch, Sie sind im Ko- Die Bevölkerung will informiert auf 365 Franken. Aber Unter- Bild: zVg Weihnachtspost
mitee, das den No Billag Ab- sein und wissen, was in ihrem nehmen zahlen je nach Umsatz 30. November
stimmungskampf vorantreibt. Dorf oder ihrer Gemeinde läuft. abgestufte Beiträge von 910 bis Thomas Juch sagt Ja zu No Billag
Wann haben Sie das letzte Mal Das ist ein Grundbedürfnis und zu über 35'000 Franken. Das ist Möchten Sie bei
Fernsehen geschaut oder Radio in jeder Sprachregion so. Oft de- reine Abzocke und wirtschafts- nach eigener Wahl ausgegeben unserer Weihnachts-
gehört? cken Gratisanzeiger, die sich politisch äusserst ungeschickt. würden. Die SRG hat viele Qua- post mit dabei sein?
Ich habe gestern eine Reportage über den Inseratenverkauf fi- litätsformate wie Arena, Rund-
von Arte übers Internet geguckt. nanzieren, diesen Bedarf ab und Über die Höhe der Billag Ge- schau, Echo der Zeit etc., für Tel. 061 222 20 90 oder
liefern lokalspezifische Informa- bühren wird schon lange disku- die Konsumenten auch weiter- meier@baslerwoche.ch
Selten hat eine Initiative die Be- tionen, die sonst in keinem an- tiert. Warum kommen Sie jetzt hin gerne zahlen. Aber gewisse
völkerung so sehr gespalten deren Medium enthalten sind. mit dieser Radikallösung, über- Programme werden nicht über-
wie No Billag. Auf den sozialen Den meisten von ihnen läuft es haupt keine Gebühren mehr zu leben, weil sie im freien Markt
Medien kochen die Emotionen finanziell nicht schlecht. Wenn zahlen? nicht bestehen können. Es ist
hoch. Warum? die SRG behauptet, sie fördere Wir sind alles junge Bürger, die an der Zeit, diesen monopolisti-
Die Initiative ist äusserst unbe- zum nationalen Zusammenhalt, den Technologiewandel schon schen Giganten zu redimensio-
quem. Sie stellt den Status Quo ist das schlicht und einfach nicht vollzogen haben. Wir wählen nieren.
und die berufliche Zukunft vie- war. Die Welschen kennen die aus, was wir uns anschauen und
ler SRG-Mitarbeiterinnen und Deutschschweizer Sendeformate zahlen dafür. So werden Medien Der SRG-Generaldirektor Gil-
-Mitarbeiter in Frage. Ich arbeite kaum und umgekehrt. heute und in Zukunft genutzt. les Marchand prognostiziert,
in der welschen Schweiz und er- Dass alle zahlen müssen, weil dass bei einer Annahme der No
lebe dort ein besonders grosses Die Krankenkassenprämien immer weniger Leute SRG kon- Billag Initiative im März 2018
Mediensterben. Private haben steigen, Konsumgüter werden sumieren, ist für uns ein falscher der Laden schnell dicht ma-
kaum Chancen zum Ãœberleben. immer teurer. Viele Schweize- Kompromiss. Die SRG kann auf- che und etwas 5000 Mitarbeite-
Das Internet rasiert die klas- rinnen und Schweizer müssen grund der Gebühren ein riesiges rinnen und Mitarbeiter auf der
sischen Medien. In dieser Zeit den Gürtel enger schnallen. Angebot auf die Beine stellen. Strasse stehen. Das wäre ent-
der totalen Umwälzung erhitzt Haben die Leute einfach grund- Gegen diese öffentlich-rechtliche setzlich!
unsere Initiative über die Zu- sätzlich genug, immer mehr zur Dominanz haben private Medien So schnell geht das nicht.Bis
kunft der Schweizerischen Me- Kasse gebeten zu werden? keine Chance. Dadurch wird der eine solche Initiative umgesetzt
dienlandschaft die Gemüter na- Das kommt sicher dazu. Unsere Markt massiv verzerrt. Diese Pro- werden kann, dauert es mindes-
türlich ganz besonders. Initiative ist vor allem auch eine blematik stellt sich nicht nur in tens drei Jahre. Das haben wir
Reaktion auf das neue Medien- der Schweiz sondern auch ande- auch bei der Masseneinwande-
Sie sind Deutschschweizer und gesetz, das 2019 in Kraft tritt. ren Ländern. Wir wünschen uns rungs-Initiative erlebt. Gilles
arbeiten in Genf. Die SRG deckt Dann zahlt jeder die Billag Ge- hierzulande eine grosse Medien- Marchand betreibt reine Angst-
vier verschiedene Sprachregio- bühren, egal ob er zuhause Ra- vielfalt und keinen Einheitsbrei mache.
nen. Das ist sehr aufwändig und dio- und Fernseh-Geräte hat von einem Staatsmedium. Und
in kaum einem anderen Land oder nicht. Wir sind gegen diese wir sind überzeugt, dass die 451 Fortsetzung Seite 3
der Fall. Finden Sie nicht, dass Zwangsgebühr. Jeder soll zahlen, resp. 365 Franken, die durch die
dieser nationale Zusammen- was er effektiv konsumiert. Für Annahme der No Billag Initiative
halt die Billag Gebühren recht- Privathaushalte sinken zwar die gespart würden, freiwillig gerne
fertigt? Gebühren 2019 von bisher 451 für den Konsum von Sendungen