Page 1 - Basler Woche Grossbasel - KW 12 - 2018
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Die Wochenzeitung für Grossbasel
BASELLAND & BASLER WOCHE, Dienstag, 20. März 2018 | KW 12 | 7. Jahrgang | Inserateannahme: 061 222 28 90 | Redaktion: 061 901 10 39 | Aufl. Basler Woche: 28'193 Ex.
INDUSTRIE MALER/IN HOTEL WALTER
4.0 LUDINMÃœHLE FREY
Stephen Hawkings Erfahren Sie mehr Entdecken Sie die Der Verwaltungs-
Tod hat das Thema über den Malerberuf Highlights des Früh- ratspräsident der
Industrie und Ge- auf unserer Sonder- lings in der Ludin- Emil Frey AG war
sellschaft 4.0 in den seite. mühle im Schwarz- am Auto-Salon in
letzten Tagen noch wald. Genf mit dabei.
einmal heiss kochen SEITE 7
lassen. SEITE 12 & 13 SEITE 15
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Sanfter Druck
von oben...
Endlich ein Weg aus der Sackgasse mit
der Sicherheit für Basler Juden?
Die Angelegenheit müsste eigentlich den Baslerinnen und Bas- Bild: zVg
lern peinlich aufstossen: Es sieht so aus, dass sich der Bund
genötigt fühlt, den zögerlichen Kanton zum Handeln in Sachen und Unruhe. Und nicht nur die
Sicherheit für die jüdische Gemeinde latent aber doch auch mit Mitglieder der IGB fordern nun
Nachdruck drängen. nach langen Monaten mit Argu-
mentationen und Diskussionen,
Das leidige Thema um die nach Die Budget- und Rechnungs- Die Synagoge von Basel. den politisch-argumentativ-ju-
wie vor ausbleibende Unterstüt- prüfungskommission der IGB ristischer Prinzipienreitereien
zungsleistung des Kantons an (BRPK) hatte 2017 Alarm ge- Pandora bezüglich Präzedenz und genereller Hinhalte-Taktik
den horrenden Sicherheitskos- schlagen: Das Defizit sei nicht zu öffnen: Man wolle kein Präju- eine gangbare Lösung.
ten für die jüdische Gemeinde zu verantworten, wurde man in diz schaffen für andere Gemein-
Basel IGB könnte vielleicht den Medien zitiert. Die Sicher- schaften, die ebenfalls Sicher- Der Staat in
bald ausgestanden sein. Die jü- heitskosten müssten eigentlich heitskosten geltend machen der Verantwortung
dische Gemeinde muss seit ei- massiv reduziert werden. An- könnten. In Basel hatte das dem Seit Mitte März kann jedoch
nigen Jahren finanziell schwer sonsten wären sie ohne massive Parlament grosse Kritik einge- wieder gehofft werden: Nach
untendurch (aktuelles Defizit Steuererhöhung nur durch den tragen. Denn es geht hierbei dem Ständerat hat nun auch der
von über 600’000 Franken), weil weiteren Verbrauch des Vermö- nicht nur um ein Schutzbedürf- Nationalrat kürzlich beschlos-
ein Grossteil der vorhandenen gens zu finanzieren. Damit aber nis einer religiösen Gemein- sen, dass der Staat religiöse Ge-
Gelder für den Sicherheitsbe- wäre das ausgewiesene Eigenka- schaft, sondern auch um den meinschaften besser vor terro-
reich aufgewendet werden müs- pital der jüdischen Gemeinde in Schutz vor sozial und politisch ristischer und extremistischer
sen. Die Investition beläuft sich rund zehn Jahren aufgebraucht. motivierten Untaten gegenüber Gewalt schützen soll. «Die Sor-
auf mehr als die 800’000 Fran- Das soll auf jeden Fall verhin- jüdischen Steuerzahlerinnen gen der Juden in der Schweiz
ken im Jahr, die man beim Kan- dert werden. Aber auch bei der und -Zahlern, die sich zudem sind berechtigt», waren sich die
ton ursprünglich als Unterstüt- Sicherheit will die Gemeinde als hundertprozentige Bürge- Bundesparlamentarier einig.
zung angefragt hatte. Im Januar keine Abstriche machen. «Es rinnen und Bürgern dieses Kan-
scheiterte zudem auch der An- gibt keine halbe Sicherheit», so tons und des Landes verstehen. Fortsetzung Seite 3
trag auf eine Budgeterhöhung der Tenor. Ausserdem wurde die Tatsache
von einer Million zur Terrorbe- der doch höheren latenten Be-
kämpfung durch die Polizei. Ein «Es gibt keine drohungslage gegenüber den Ju-
Vergleich: In Zürich kosten die halbe Sicherheit» den im Vergleich zu anderen Ge-
Sicherheitsmassnahmen der jü- Bisher versteckte man sich vor meinschaften nicht genügend
dischen Gemeinde satte 1,5 Mil- den Unterstützungsleistungen gewichtet. Das alles sorgt in der
lionen. Um deutlich zu werden: mit der Angst, die Büchse der jüdischen Gemeinde für Sorgen