Page 1 - Basler Woche Kleinbasel-Riehen-Bettingen - KW 17 - 2018
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Die Wochenzeitung für Kleinbasel / Riehen / Bettingen
BASELLAND & BASLER WOCHE, Donnerstag, 26. April 2018 | KW 17 | 7. Jahrgang | Inserateannahme: 061 222 28 90 | Redaktion: 061 901 10 39 | Aufl. Basler Woche: 28'193 Ex.
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«Einige Parallelen
möglich...»
Welcher Islam ist mit der Flüchtlingskrise ein -
gewandert? Eine Einschätzung aus «Basler Sicht»
Das Fazit tönt besorgniserregend: «Jung, religiös, antisemi-
tisch und männlich», sei wohl eine Tendenz, die man beob-
achten würde. Es geht um eine Studie der Uni Wien, die zu
beleuchten versucht, welcher Islam mit der Flüchtlingskrise
eingewandert ist. Wir haben uns gefragt, ob sich diese Ein-
schätzung auch mit jener deckt, welche die Basler Migrations-
und Integrations-Sachverständigen, Expertinnen und Exper-
ten haben. Lukas Ott, Leiter Kantons-und Stadtentwicklung,
sieht zwar einige Parallelen. Er betont jedoch, dass man un-
bedingt differenzieren müsse.
Bild: zVg / Bilddatenbank Kanton BS
Integration ist das Schlagwort nicht beruhigend: Zu viele Grup- Im Einwohneramt Basel-Stadt an der Spiegelgasse laufen die Fäden
der letzten Jahre, wenn es um pierungen unter den zu Integrie- zusammen für alles, was Bevölkerungsdienste und Migration betrifft
das Thema Migration geht. Ergo: renden seien wohl unter die Ka-
In der österreichischen Stadt tegorie «Jung, religiös, antisemi- tan, Syrien und Irak stammen. geklärt werden, beispielsweise
Graz wollte man eruieren, wen tisch und männlich» einzuord- Es liegt auf der Hand, dass ge- in der stärkeren Einbindung der
es künftig zu integrieren gilt. nen. Nun stellt sich die Frage, ob wisse Wertevorstellungen mitge- Flüchtlinge in zivilgesellschaft-
Kurt Hohensinner, Exekutivmit- man im Grossraum Basel ähnli- bracht werden, welche vom Hei- liche Strukturen. Wichtige Ele-
glied der steirischen Hauptstadt che Erfahrungen gesammelt hat. matland geprägt sind. Diese sind mente sind der Dialog und die
und für Bildung und Integra- Lukas Ott, Leiter Kantons- und sowohl religiös als auch kultu- Begegnung auch über die Reli-
tion zuständig, beauftragte den Stadtentwicklung, stand uns rell geprägt. Würde eine solche gionsgrenzen hinaus. Uns nicht
Religionspädagogen Ednan As- Red’ und Antwort. Studie in der Schweiz gemacht, bereits bekannte wesentliche
lan von der Universität Wien mit wären Parallelen wie etwa die Faktoren deckt die Studie nicht
einer Studie über die Flüchtlinge Lukas Ott, wie schätzen Sie die Rolle der Frau in der Gesell- auf. Vielmehr bestätigt sie weit-
in Graz. Es seien viele Personen Studie «Religiöse und ethische schaft oder Homophobie wohl gehend die Erkenntnisse aus der
mit unterschiedlichsten Wert- Orientierungen von muslimi- möglich, auch wenn sich die Zu- Integrationsarbeit mit Flüchtlin-
vorstellungen nach Österreich schen Flüchtlingen in Graz» aus sammensetzung der Flüchtlinge gen in der Nordwestschweiz.
gekommen. Weil diese die Integ- dem Jahre 2017 von Ednan As- in der Schweiz von jener in Ös-
ration ebenso beeinflussten wie lan ein und gibt es für die Re- terreich unterscheidet. Die Stu- Ist für die Nordwestschweiz,
Sprache, Bildung oder Arbeit, gion, beziehungsweise für den die gelangt zu einer Anzahl von den Grossraum Basel oder für
war eine der zentralen Frage- Grossraum Basel und Nord- möglichen Handlungsfeldern. Im den Kanton eine solche Um-
stellungen der Studie, welche re- westschweiz Parallelen zu be- Bereich Bildung und berufliche frage oder Studie geplant?
ligiöse und ethische Orientie- obachten? Qualifikationen sollen die vor- Wann wurde die letzte solche
rung die muslimischen Flücht- Lukas Ott: Die Studie setzt ihr handenen Ressourcen besser ge- Studie erstellt? Ist diese, falls
linge haben. Das Ziel war eine Augenmerk auf die in Graz le- nutzt werden, über die Stellung vorhanden, noch repräsentativ?
Differenzierung der Sach- und benden Flüchtlinge, welche der Religion in einer säkularen
Faktenlage. Das Fazit ist jedoch mehrheitlich aus Afghanis- Gesellschaft soll frühzeitig auf- Fortsetzung Seite 3