Page 1 - Basler Woche Kleinbasel-Riehen-Bettingen - KW 26 - 2018
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Die Wochenzeitung für Kleinbasel / Riehen / Bettingen
BASELLAND & BASLER WOCHE, Dienstag, 26. Juni 2018 | KW 26 | 7. Jahrgang | Inserateannahme: 061 222 28 90 | Redaktion: 061 901 10 39 | Aufl. Basler Woche: 28'193 Ex.
ARBEITS- IGNAZIO CIRCUS KONSUM-
MARKT CASSIS BASILISK VERHALTEN
Wer sich nicht ab dem An der Generalver- Der grösste Jugend Die 350 Besucherin-
1. Juli 2018 an die Stel- sammlung der Han- Circus der Nordwest- nen und Besucher am
lenmeldepflicht hält, delskammer beider schweiz ist startklar Frühlings-Event der
muss mit Konsequen- Basel sprach der Bun- für seine 49. Tournee. Stiftung Biovision er-
zen rechnen. desrat über das Ver- hielten einfache Tipps
hältnis zwischen der SEITE 11 für mehr Nachhaltig-
SEITE 5 Schweiz und der EU. keit im Alltag.
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Debatte zum
Fremdsprachenkonzept
bleibt heiss
Trotz Bekenntnis zu zwei Fremdsprachen auf Primarschule:
Krisenstimmung bei den Lehrpersonen
Wochenlang war es eines der beherrschenden Themen des Frühsommers 2018 im Kanton Basel-
land: Will man die zweite Fremdsprache in der Primarschule beibehalten oder nicht? Die Stimm-
berechtigten haben sich dafür ausgesprochen. Aber die Debatte zum Fremdsprachenkonzept ist
damit nicht beigelegt – ganz im Gegenteil.
Nach wie vor gibt es viel Kritik ternschaft. Warum ist das so? Es bleibt dabei: Bild: pixabay.com
zum aktuellen Fremdsprachen- Viele Eltern der Primarschüler- Zwei Fremdsprachen ab
konzept und dem so genann- innen und -schüler machen sich Das Fremdsprachenkonzept gibt weiterhin viel zu reden
ten Immersionslernen. In Ba- seit der Einführung des neuen Stufe Primarschule
sel Stadt und Baselland besuch- Fremdsprachen-Lernkonzeptes Nun ist es so, dass die Baselbie- ton, dessen Stimmberechtigte darüber erbost: «Mit ungläubi-
ten im Schuljahr 2016-17 erst- «Passepartout» mit dem neuen ter Abstimmung vom 10. Juni an der obligatorischen Schule gem Staunen und grossem Un-
mals Kinder die Sekundarstufe, Französisch-Lehrmittel «Mille 2018 folgendes ergeben hat: Die den bisherigen Fremdsprachen- verständnis» habe ein grosser
die vier Jahre Frühfranzösisch feuilles» einige Sorgen um die Primarschulkinder im Kanton unterricht stützten, wie ihn 23 Teil der Primarlehrpersonen da-
in der Primarschule hinter sich Lernwirksamkeit und zweifeln Basel-Landschaft werden wei- Kantone umsetzten. von Kenntnis genommen. Der
hatten. Bezüglich Umsetzung an der mittelfristigen Lerneffi- terhin zwei Fremdsprachen ler- Landrat würde eine jahrelange
und Lernerfolg waren die Resul- zienz bei ihren Sprösslingen. Seit nen und somit wurde die Volks- Kämpfe für und gegen das aufwändige Arbeit zunichte ma-
tate ernüchternd. einigen Jahren erleben wir eine initiative «Stopp der Überforde- Fremdsprachenkonzept chen, schrieb die Kantonalkon-
Frühfranzösisch und Früheng- immer wieder aufflackernde De- rung von Schüler/-innen – Eine ferenz der Baselbieter Primar-
lisch stehen in einigen Kanto- batte über den Fremdsprachen- Fremdsprache auf der Primar- «Passepartout» lehrpersonen in einem offe-
nen der Schweiz in der Kritik. unterricht in den Primarschu- stufe genügt» deutlich abge- Gleichzeitig und begleitend wird nen Brief an die Ratsmitglieder.
Der Grund: Die Skepsis gegen- len. Besonders die Einführung lehnt. Diese hatte verlangt, dass natürlich auch intensiv über Die Kantonalkonferenz forderte
über dem neuen Fremdspra- diverser Lehrmittel, die vor al- eine zweite Fremdsprache erst die Lehrmittel und das Fremd- in einer Petition den Landrat
chenkonzept, basierend auf das lem das interaktive Element be- ab der Sekundarstufe I unter- sprachenkonzept diskutiert. So unter anderem auf, der Tatsa-
Immersionslernen (Erklärung, tonen, wird in den Schulen von richtet wird. Konkret hatte das wurde im Landrat darüber de- che Rechnung zu tragen, dass
siehe Kastentext auf Seite 3) ist verschiedensten Stellen kriti- Begehren gefordert, dass in der battiert, ob man das viel kriti- zwei Drittel der Lehrpersonen
stark verbreitet. Sowohl bei den siert. Es wird beobachtet, wie Primarschule nur noch Fran- sierte Fremdsprachenkonzept keinen Austritt aus «Passepar-
Eltern wie auch bei einem Teil Primarschülerinnen und -schü- zösisch unterrichtet wird. Seit «Passepartout» und das Fran- tout» wünsche.
der Lehrpersonen. Das auf lang- ler nach zwei bis drei Jahren 2014 wird an den Primarschu- zösisch-Lehrmittel «Mille Feu-
fristige Lernziele ausgerichtete Unterricht noch immer kaum len im Kanton Basel-Land- illes» fallen lassen soll. Die Pri- Fortsetzung Seite 3
Konzept stösst seit Jahren nicht zusammenhängende Sätze in schaft Französisch und Eng- marlehrpersonen zeigten sich
auf uneingeschränkten Applaus einer Fremdsprache sprechen, lisch unterrichtet. Nach Nidwal-
beim Zielpublikum und der El- geschweige denn eine Konversa- den (2015), Zürich (Mai 2017)
tion führen könnten. und Luzern (September 2017)
ist das Baselbiet der vierte Kan-