Page 1 - Basler Woche Kleinbasel - KW 42 - 2021
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Die Wochenzeitung für Kleinbasel / Riehen / Bettingen
SCHWEIZER WOCHE AG, Dienstag, 19. Oktober 2021 | KW 42 | 10. Jahrgang | Inserateannahme: 061 222 28 90 | Redaktion: 061 901 10 39 | Aufl. Basler Woche: 24'447 Ex.
WEITER BERNHARD LUDINMÜHLE TOBIAS
BILDUNG BAUMGARTNER REICHMUTH
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Kompromisslos
gegen rassistische
und antisemitische
Beleidigungen
Wie stark ist Rassismus und Antisemitismus verbreitet in unse-
ren Stadien? Einige Sensibilisierungsprojekte widmen sich
diesem Thema. Denn diese Frage beschäftigt viele – besonders
seit in den letzten Monaten sich unschöne Vorfälle in Stadien
Europas wiederholten. Wir haben Josef Zindel – ein absolutes Bild: Pexels
«Basler Original» und ein Insider in Sachen Fussball und Fan- Manche haben sich im Stadion nicht unter Kontrolle und hauen rassistische
arbeit – hierzu befragt. oder antisemitische Sprüche raus (Symbolbild). Zum Glück wird dies in der
Schweiz in den Fankurven nicht kultiviert. Und dennoch ist Sensibilisierung
«Tatort» St. Jakob Park, Family ball against Racism in Europe), angebracht...
Corner vor rund zwei Wochen: dem niederländischen Erstligis-
Der FC Basel spielt im Joggeli ten Feyenoord Rotterdam und im Verein Fanarbeit Schweiz auf die Schnelle und schon gar
gegen den FC Luzern. Beim Borussia Dortmund patroniert und ein Fussball-Insider durch nicht nachhaltig zu lösen. Ich
Stand von 1:0 verlor Michael werden. Das Projekt wird mit und durch, den «état d’ésprit» wage allerdings zu behaupten
Lang in der 83. Minute den Ball Mitteln der Europäischen Kom- der Fans in Fankurven und im und kann das auch immer wie-
in der eigenen Hälfte an einen mission finanziert. Ein wichti- Publikum generell? der in sogenannten Ereignis-
FCL-Spieler, der daraufhin den ger Bestandteil des CtC-Projekts Protokollen der Behörden lesen,
Ausgleich markierte. Die Re- ist die Arbeit mit unterschiedli- Josef Zindel, auch unter den dass die Rassismus-Problematik
aktion eines Zuschauers: «Du chen Zielgruppen, mit Multi- Fans und Stadionbesucher/in- im Vergleich zum Beispiel mit
Jud' ...». Ein anderer Zuschauer plikator/innen und Fans, die nen, die nicht als «Ultras» gel- den Sechzigerjahren etwas ent-
drehte sich um und zeigte Zivil- jene ansprechen, die zuvor mit ten, hört man immer wieder schärft werden konnte. Auch
courage mittels einer mit deut- antisemitischen Gesängen im antisemitische Bemerkungen dank intensiver Sozialarbeit in
lichen Worten formulierten Rahmen von Fussballspielen oder rassistische Äusserungen den Vereinen, wobei hier zwei Achtung!
Kritik. Die Antwort des «Ver- auffielen oder mit einem Sta- während eines Fussballspiels. Bemerkungen hingehören: Man Bargeld-Pelzankauf
baltäters» war mit dessen Ent- dionverbot belegt wurden. Auch Was kann man, ausser Sensibi- möge bitte diese Antwort nicht
schuldigung zufriedenstellend. «Good-Practice»-Beispiele für lisierungskampagnen und Zivil- als Schönfärberei oder Ignoranz Wir kaufen Pelzmäntel und -Jacken
und zahlen dafür bis zu
Solche Vorkommnisse sind nicht den Kampf gegen Antisemitis- courage, noch dagegen tun? werten, sondern zur Kenntnis 5000.– Franken in bar!
selten. Auch wenn manche Sen- mus aus ganz Europa werden ge- J. Zindel: Bedauerlicherweise nehmen, dass jeder einzelne Des weiteren kaufen wir antike Möbel, Tafel
sibilisierungsprogramme Er- sammelt. nicht viel mehr, als in der Frage Rassismus-Fall in der Gesell- silber, Porzellan und Bronzefiguren, Schreib
folg zeigen. So beispielsweise Wie beurteilt aber Josef Zindel, bereits erwähnt wird. Die Ras- schaft und damit auch in den und Nähmaschinen sowie Uhren und
«Changing the Chants», welches langjähriger FCB-Kommunika- sismusfrage ist ein Problem Stadien zu viel und entschieden Schmuck jeglicher Art zu Höchstpreisen an.
vom Anne Frank Haus Amster- tionschef, Chefredakteur von und nicht per Knopfdruck oder zu verdammen ist. Firma Klein seit 1974
dam, dem fare network (Foot- «Rotblau», seit 2020 Präsident mit einer knalligen Massnahme Fortsetzung Seite 3 Info: 076 718 14 08