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WALDENBURGER WOCHE
Baselbieter Woche
Baselbieter Woche
BASELLAND & BASLER WOCHE, Dienstag, 13. Oktober 2020 | KW 42 | 9. Jahrgang | Inserateannahme: 061 222 28 90 | Redaktion: 061 901 10 39 | Aufl. Baselbieter Woche: 24'737 Ex.
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Fingerspitzen-
gefühl und
starke Nerven
Neue Herausforderungen bei der Polizeiarbeit –
Ein täglicher Drahtseilakt
Polizistinnen und Polizisten wurden beschimpft und sogar be- Bild: Kanton Basel-Stadt
droht oder bei einer Festnahme durch filmende Gaffer so lange Die Polizeiarbeit wird immer komplexer: Das Durchsetzen klarer Richtlinien
in ihrer Routine gestört, bis beidseitig üble Schimpfwörter fie- ist genau so wichtig wie Empathie und Fingerspitzengefühl für die entspre-
len. Immer wieder wird von «Hatern» oder gewissen Gruppie- chende Situation.
rungen zu Gewalt gegen die Polizei «aufgerufen». Solches pas-
sierte in unserer Region in diesem Jahr in regelmässigen Ab- Toprak Yerguz, immer öfter wird lichen Raum und die Möglich-
ständen. Hat der Slogan «Die Polizei – Dein Freund und Helfer» in den Medien über Angriffe und keiten von Mobiltelefonen bei
in einigen Bevölkerungskreisen ausgedient? Im Zuge des Trends Pöbeleien gegenüber der Poli- der Aufnahme und bei der Ver-
nach der Forderung für mehr Transparenz bezüglich der Poli- zei berichtet. Auch werden die teilung von Bildern und Videos.
zeiarbeit der Gegenwart und der Zukunft kann das Pendel auch Polizistinnen und Polizisten
schnell in die entgegengesetzte Richtung schwingen. zuweilen bei ihrer Arbeit so- Sie haben es erwähnt: Seit eini-
gar behindert. Wie sehr haben gen Jahren herrscht der Trend,
Die Polizeiarbeit wird immer im Sinkflug zu sein. Gleichzei- diese «Angriffe» in den letzten dass die Polizeiarbeit mit dem
komplexer. Speziell in Situatio- tig wird gefordert, man solle in Jahren spürbar zugenommen? Mobile live gefilmt wird. Wel-
nen, in welchen ein Einschrei- bestimmten Situationen härter T. Yerguz: Grundsätzlich liegt che «Gefahren» sehen Sie da-
ten nötig wird, ist exaktes, trans- durchgreifen und keinen «Ku- es in der Natur der Sache, dass rin? Die Inhalte werden ins
parentes Vorgehen und viel Fin- schel-Kurs» fahren, während an- die Polizei dort zum Einsatz Netz gestellt oder per What-
gerspitzengefühl gefordert. Jetzt dere sich über eine zu autori- kommt, wo es Defizite bei der sapp verschickt. Manchmal den
erst recht, wo jede Handlung täre, ja gar von kleinlicher bezie- Sicherheit und Ordnung gibt. Medien zugespielt und nicht im-
und jedes Wort allenfalls als un- hungsweise übertriebener Härte Wegen ihres Einschreitens wird mer im richtigen Kontext. Die
verhältnismässig oder gar als gezeichneten, Polizeiarbeit be- sie manchmal – vor allem bei Folge sind Kommentare, viel-
Polizei-Willkür ausgelegt werden klagen. Man debattiert immer Jugendlichen, die sich Freihei- leicht sogar ein Shitstorm, Fake
könnte. Auch das Phänomen, öfter über Fälle von Social Pro- ten nehmen möchten – trotz News... .
dass gewisse Situationen «live» filing, Polizei-Willkür, unverhält- Notwendigkeit des Einsatzes Mit der Dauerpräsenz gezück-
mitgefilmt werden und (manch- nismässigem Einschreiten oder als Spassbremse wahrgenom- ter Handys haben die Einsatz-
mal) in einem vielleicht unvoll- mangelndem Fingerspitzenge- men. An dieser Ausganslage hat kräfte – nicht nur die Polizei, Diabetes – was nun ?
ständigen Kontext ins Netz ge- fühl. Wie nehmen das die Be- sich in den letzten Jahrzehnten sondern auch die Feuerwehr 20 Beratungsstellen in Ihrer Region
stellt werden, sorgt für Unbeha- troffenen eigentlich wahr? Wie nichts geändert: Wenn wir uns und die Sanität – zu leben ge-
diabetesschweiz
gen. Und so fühlen sich man- schätzen sie die Entwicklung an die 60er und 70er-Jahre erin- lernt. Die grösste Gefahr sehen diabetesschweiz
Information. Beratung. Prävention.
che Polizistinnen und Polizisten eigentlich ein? Wir haben nach- nern, so gab es auch dort schon wir nach wie vor in der Verlet- www.diabetesschweiz.ch / PC 80-9730-7
im Dienst zuweilen verunsi- gefragt bei Toprak Yerguz, dem diese Reibungsflächen. Neu sind zung der Persönlichkeitsrechte
chert oder unwohl. Der Respekt Mediensprecher des Justiz- und hingegen die Begleitumstände betroffener Personen.
gegenüber der Polizei und deren Sicherheitsdepartementes des wie liberale Öffnungszeiten, der
Arbeit scheint in einigen Kreisen Kantons Basel-Stadt. vermehrte Aufenthalt im öffent- Fortsetzung Seite 3